Bernstein auf Usedom

Das Gold der Ostsee

Die “Bernsteinbäder” Ückeritz, Loddin, Koserow und Zempin, liegen an der schmalsten Landenge der Insel -zwischen der Ostsee und dem Achterwasser-. Hier, so sagt man, liegt das “Gold der Ostsee”, der Bernstein (auch als Edelstein definiert). Bernstein finden auf Usedom kannst Du natürlich auch an Küstenabschnitten außerhalb dieser Ortschaften, aber tatsächlich bin ich in den “Bernsteinbädern” am häufigsten fündig geworden. Vor allem, wenn die Winde die Ostsee aufpeitschen -meistens im Frühjahr und Herbst- wird das “Gold der Ostsee” an die Strände gespült.

Bernstein finden auf Usedom

Die beste Zeit, um Bernstein auf Usedom zu finden, ist der Winter, wenn die Wassertemperatur um die 4 Grad Celsius beträgt. Wenn dann noch auflandiger Wind die Wellen an den Strand peitscht, ist es ideal. Natürlich findest Du auch während der anderen Jahreszeiten Bernstein, aber im Winter ist das Vorkommen doch am größten. Meiner Erfahrung nach, solltest Du Deine Suche ganz früh am Morgen beginnen, da Du dann die größten Chancen hast, fündig zu werden.

Vorsicht ist geboten

Bei Deiner Suche nach Bernstein auf Usedom solltest Du eines allerdings unbedingt wissen:

Oftmals wird auch Phosphor an den Strand gespült. Diese gefährliche Chemikalie ist eine Altlast aus dem Zweiten Weltkrieg und sieht dem Bernstein täuschend ähnlich. Vor allem die Ostseeküste im Osten Mecklenburg-Vorpommerns und der -Norden der Insel Usedom- ist Schwerpunkt solcher Phosphorfunde.

Sammelt man Phosphor-Stückchen im nassen und kühlen Zustand ein, passiert erst einmal nichts. Aber das ist ein Trugschluss! Denn sobald Phosphor trocknet, verbindet es sich mit Sauerstoff und entzündet sich bei Erwärmung (ab ca. 20°C) von selbst. Einmal in Flammen aufgegangen, fängt es regelrecht an zu spritzen und verteilt sich rasend schnell überall. Phosphor brennt dann mit rund 1300°C und ist kaum noch zu löschen. Es brennt sich mit gleißender Flamme tief in die Haut, durch das Fettgewebe bis in die Muskulatur. Darüber hinaus entwickeln sich giftige Dämpfe, die schwere Lungenschäden herbei rufen können.
Deshalb solltest Du unbedingt vermeiden, Deine Fundstücke in Deine Hosen-, Jacken-, oder Handtasche zu stecken. Benutze zum Transport Deines Bernstein stets einen Metall- oder Glasbehälter. Sicher ist sicher!
Fängt es an zu qualmen, ist es Phosphor! Du solltest dann keinesfalls versuchen, den Qualm oder die bereits entstandene Flamme mit Wasser zu löschen. Denn in Verbindung mit Wasser entsteht zusätzlich Phosphorsäure, die Deine Haut bei Kontakt schwer verätzen kann. Die Flammen sollten daher nur mit Sand oder speziellen Feuerlöschern bekämpft werden.

In Mecklenburg-Vorpommern, natürlich auch auf Usedom, sind Zugänge zu besonders gefährdeten Küstenabschnitten auch mit Warnhinweisen ausgewiesen. Also lass’ Dir Deine Freude am Suchen, Sammeln und Finden nicht verderben.

Wenn Du mal an einer geführten Bernsteinsuche teilnehmen möchtest oder Bernstein selber bearbeiten magst, solltest Du Dir die Webseite der Bernsteinmanufaktur “Bern-Stein-Reich” ansehen.