Festungsanlage Swinemünde
Relikt aus alten ZeitenFestungsanlage Swinemünde
Preußisches Festungswerk
Swinemünde hat sich in den letzten Jahren zu einem Besuchermagnet entwickelt. Zahlreiche Usedom-Urlauber zieht es jedes Jahr auch in den polnischen Teil unserer Insel; zum Shoppen, Tanken oder gemütlichen Verweilen….
Swinemünde hat aber noch viel mehr zu bieten: Neben wunderschönen alten Stadtvillen, der großen Hafenanlage oder der einladenden Strandpromenade, gibt es auch viel Geschichte zu entdecken. Die preußische Festungsanlage Swinemünde ist hier ganz besonders hervorzuheben.
Swineschanze 1618-1648
Geschichtlich betrachtet, begann der Bau der Festungsanlage bereits im “Dreißigjährigen Krieg” (1618-1648). Damals noch unter dem Namen: Swineschanze. Der Grund für den Bau war die strategische Bedeutung der Swinemündung in die Ostsee, um die Bewohner und das Hinterland zu schützen. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Swineschanze immer wieder Ziel militärischer Angriffe, weshalb die preußische Armee -ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts- die Anlage zu einer Festung ausbaute.
Vier Standorte umfasste die Festungsanlage Swinemünde
Ab dem Jahr 1852 wurde mit der Neugestaltung der Festungsanlage Swinemünde durch den Festungsbaudirektor, Franz von Kleist, begonnen. Als erstes entstand das “Werk I”, auf der Insel Wolin, also östlich der Swine. Dieses Bauwerk wurde allerdings im Rahmen der Hafenerweiterung, im Jahre 1970, gesprengt. Das nächste Bauwerk war das “Werk III”, westlich der Swine, auf der Insel Usedom, heute Fort Aniola oder auch “Engelsburg” genannt. Die nächste Anlage wurde ebenfalls östlich der Swine, auf Wolin, 1859 fertiggestellt, unter dem Namen “Werk II”, heute als Fort Gerhard bekannt. Als letzte Festung wurde die “Westbatterie”, “Werk IV”, auf der Insel Usedom, im Jahre 1861 vollendet. Heute ist diese Anlage unter dem Namen Fort Zachodni bekannt.
Nutzung durch Nationalsozialisten & Sowjets
Während des 2. Weltkrieges nutzten die Nationalsozialisten die Festungsanlage Swinemünde, um das Hinterland seeseitig zu beschützen. Hauptsächlich war die Luftabwehr in den Anlagen eingesetzt.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges übernahm die sowjetische Armee die Festungsanlage, um von hier aus die russische Flotte überwachen zu können.
Seit dem Jahr 1992 sind die russischen Streitkräfte aus der Anlage abgezogen und einer “Umnutzung” stand nichts mehr im Wege. Heute können das Werk II – Fort Gerhard, das Fort III – Fort Aniola und das Werk IV – Fort Zachodni von Besuchern erkundet und besucht werden. Alle drei Bauwerke sind als Museum und Erinnerungsstätte umfunktioniert worden.
Neben der Festungsanlage gehört auch die “unterirdische Stadt Swinemünde“, die sich auf der Halbinsel Wollin befindet, zu den militärischen Verteidigungskomplexen.
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